Für die ständige Internetverbindung stehen den Kunden zwei Wege zur Nutzung bereit. Die DSL-Leitung, die in der Wohnung oder im Betrieb installiert, für einen ständigen Zugriff auf das World Wide Web sorgt und seit geraumer Zeit auch die Internetflat über das Mobiltelefon oder den Smartphone-Anschluss.
Es stellt sich die Frage ob der Kunde in der Praxis mit der DSL-Variante auskommt, ob er beide Anschlüsse benötigt oder ob vielleicht sogar ausschließlich der mobile Anschluss ausreichend ist?
Interessant sind dabei die aktuellsten Angebote der verschiedenen Anbieter, insbesondere das Angebot für eine Mobiltelefonnummer zwei, drei oder gar fünf SIM-Karten erhalten zu können. Damit ist eine Karte im Mobiltelefon selbst aktiv während die zweite Karte im Laptop und die dritte im Autotelefon ihren Dienst tut.
Die angebotenen Leistungen sind dabei sehr unterschiedlich. Während bei der Telekom und bei EPlus/Base auf allen SIM-Karten parallel telefoniert, gesurft oder SMS verschickt werden können ist dies bei Vodafone nur eingeschränkt möglich und bei O2 kann während des Telefonierens nur der Datenverkehr aufrecht erhalten und SMS können verschickt werden.
Als einziger Anbieter bietet O2 dabei für Privatkunden bis zu drei und für Geschäftskunden bis zu fünf SIM-Karten unter einer Rufnummer an während Telekom und Vodafone generell drei und EPlus/Base lediglich bis zu zwei SIM-Karten anbieten.
Die Anbieter konnten sich bislang nicht auf einen einheitlichen Namen für diese Art Mobilanschluss einigen. Was bei Telekom die „MegaSIM“ ist, heißt bei Vodafone „UltraCard“, bei EPlus/Base ist es die „FlexiCard Plus“ und bei O2 heißt das Produkt „Multicard“.
Generell wird mit einer Geschwindigkeit von bis zu 21,6 MBits/sec im Download gearbeitet. Die Telekom bietet gegen Aufpreis die Speed Option LTE an, mit der im Download bis zu 100 MBits/sec möglich sind.
Allerdings wird diese Downloadgeschwindigkeit auf 64 MBits/sec im Download und 16 MBits im Upload herab gebremst wenn der Kunde eine bestimmte Datenmenge im Monat überschreitet. Je nach Tarif sind das Downloadmengen zwischen 600 MB bis zu 4 GB.
Die Bereitstellungsgebühren je Karte liegen bei etwa 30 €. Die Tarife sind recht unterschiedlich, so dass die vier Anbieter für den Einzelfall verglichen werden sollten.
Beispielsweise bietet die Telekom schon Tarife ab 26,95 € im Monat an, wobei aber viele Leistungen gesondert berechnet werden. Der „All-inklusive-Tarif COMPLETE MOBILE XL“ der Telekom liegt dann schon bei 80,95 € monatlich zuzüglich 9,95 € für das Speed Paket LTE.
Generell interessant sind diese Karten für alle, die ein fest eingebautes Autotelefon besitzen. So kann im Fahrzeug, ohne die SIM-Karte wechseln zu müssen, unter der gleichen Telefonnummer ein Gesprächsteilnehmer angewählt werden oder Gespräche angenommen werden. Für alle die viel unterwegs sind und ihren Laptop zum Abrufen ihrer e-Mails oder für begrenzte Datenmengen benutzen ist es durchaus sinnvoll mit der dritten Karte den Laptop zu bestücken.
Die begrenzten Datenmengen disqualifizieren diese Art des Internetanschlusses aber für den ständigen Download oder Upload großer Datenmengen.
Bei den Übertragungsgeschwindigkeiten hat aber das mobile Surfen ganz klar die Nase vorn. Während der schnellste Anschluss im DSL-Bereich gerade einmal 50 MBits/sec ermöglicht und bei der Telekom 39,95 € im Monat kostet ist das Surfen im Mobilbereich mit bis zu 100 MBits/sec nicht nur doppelt so schnell, es ist im kleinsten Tarif mit nur 34,95 € im Monat auch noch 5 € preiswerter. Selbst wenn die Telekom den Datentransfer auf 64 MBits/sec herab bremst, so ist das Mobilangebot noch immer um 14 MBits/sec schneller als der schnellste DSL-Anschluss.
Allerdings sollte vor Vertragsabschluss geprüft werden ob sich ein geeigneter Funkmast, der dann auch die 100 MBits/sec übermitteln kann, in der Nähe befindet.
Lediglich im Bereich des Uploads ist DSL noch unschlagbar. Dies betrifft Nutzer, die beispielsweise größere Mengen an Fotos oder Images uploaden müssen. Wenn der Datenstrom hier auf nur 16 MBits/sec gebremst wird ist der Upload größerer Dateien kein wirkliches Vergnügen mehr.
Als Fazit ist festzustellen, dass sich die Anschaffung einer zweiten oder dritten rufnummergleichen SIM-Karte unter bestimmten Voraussetzungen lohnen und teilweise sogar der DSL-Anschluss eingespart werden kann.